VT Friday News #30
Diese Woche ist es sehr eng bei mir und darum muss ich die Freitag News auf den Donnerstag vorverlegen und mich auf unser Buch stützen. Ich möchte auf zwei Beispiele verweisen, die sehr viel über das Temperament der Typen aussagen und zum einen Hinweis geben, wer man selbst ist, bzw. wen man vor sich hat.
Beispiel Nr. 1 der Gemütsverfassung
Mit dem Sprichwort des halb leeren bzw. halb vollen Glases können wir dieselbe Geschichte erzählen:
Der Neumond sieht es halb leer und macht sich sofort auf die Suche, das Glas ganz aufzufüllen. Nur wenn er keine Möglichkeit findet, richtet er sich so gut wie möglich danach ein.
Der Vollmond tendiert ebenfalls dazu, das Glas als halb leer zu betrachten und das tut ihm von Herzen leid.
Die Sonne hingegen sieht das Glas stets halb voll, Optimismus ist das Wort, das auch extra für die Sonne hätte erfunden werden können. Noch dazu erzählt sie allen, dass dieses halb volle Glas das Bestmögliche ist, was ihr hat passieren können!
Am ehesten kommt die Sonnenfinsternis darauf, dass das Glas zugleich halb leer UND halb voll ist, weil sie eben alle Möglichkeiten in Betracht zieht, ist doch logisch, oder? Optimismus aus dieser Erkenntnis zieht aber nur die Sonnenfinsternis in der Kraft, ansonsten ist für sie dieser Zustand lähmend.
(Die Vintschger Typenlehre, Sich und andere besser verstehen, 2011)
Uli und ich sehen es so, dass es einen unterschiedlichen „Equalizer“ bei den Typen gibt, bei denen Gefühle, Verhaltensweisen, etc. verschiedene Prioritäten haben. Wenn auch die Kalibrierung bei jedem Menschen noch einmal individuell ist, so ist sie beim jeweiligen Typ annähernd ähnlich.
Beispiel Nr. 2 der Gemütsverfassung
Das zweite Beispiel aus dem Buch ist eine Pararbel und karikiert die Verhaltensweisen der vier Typen. Stellt euch beim folgenden Bild vor, dass ein schmaler Weg der Wand entlang geht und ein großer Stein das Weiterkommen blockiert.
Da kommt der erste daher, lässt sich davon nicht aufhalten, klettert und springt über den Stein hinüber, ohne auch nur einen Moment darüber nachzudenken, was sich dahinter verbirgt oder wieso der Stein gerade da ist. Es kann durchaus sein, dass dieser Stein als willkommenes Abenteuer auf diesem Weg betrachtet wird. Dieses Temperament entspricht der Sonne.
Ein anderer bekommt Angst, wenn er sich auf seinem Weg durch einen Stein blockiert sieht. Er setzt sich davor nieder und lässt seiner Trauer darüber, dass er den Weg nicht weiter beschreiten kann, freien Lauf. Dann wartet er eventuell auch darauf, dass ihn jemand tröstet. Und wenn jemanden wirklich jemanden findet, der ihm hilft und ihn vielleicht sogar hinüberträgt, dann ist das der Vollmond.
Der dritte bekommt einen Wutanfall, sobald er erkennt, dass da ein Stein auf seinem Weg liegt. Wer wagt es? Und wie kann der Stein selbst es wagen, sich ihm in den Weg zu stellen? Mit der Kraft seiner Wut sprengt er entweder den Stein, schiebt ihn beiseite oder hüpft darüber, je nach Größe des Steines. Neumond pur – er ist ab da in Kampfstimmung, achtsamer Krieger, der nach diesem Stein misstrauisch geworden ist, die Augen offen haltend, um zu erkennen, was ihm auf seinem Wege sonst noch blühen könnte…
Stößt hingegen der vierte auf den Stein auf seinem Weg, setzt er sich zuerst einmal davor nieder. Er beginnt nachzudenken. Wie ist der Stein beschaffen? Um welche Steinart handelt es sich? Gehörte der Stein schon immer zu diesem Weg oder ist er als Prüfung für ihn gedacht? Will ihm jemand den Stein in den Weg legen? Etc. etc. etc. Alle möglichen und unmöglichen Fragen rund um den Stein auf dem Weg wird er finden. Bevor er sie nicht für sich beantwortet hat, kommt er gar nicht zu Anderem. Die letzte aller Entscheidungen, ob er den Stein überwinden oder einen anderen Weg suchen soll, wird sicherlich erst nach Betrachtung der gefundenen Antworten aller anderen Fragen gefällt. Die Sonnenfinsternis lässt grüßen.
(Die Vintschger Typenlehre, Sich und andere besser verstehen, 2011)
Wie schon gesagt, dass ist eine Karikatur der Typen und es ist zu schauen, welche einen am ehesten entspricht… Oder das Gegenüber, mit dem man es zu tun.
Das war es heute auch schon. Wir wünschen ein schönes Wochenende.
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